Kalenderjahr 2010
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Monatswerte Niederschlag und Temperatur im Vergleich zum langjährigen Mittel
Wie ist das "Uniwetter" des Jahres 2010 hinsichtlich des Verlaufs von Temperatur- und Niederschlag zu bewerten? Um diese Frage zu beantworten, werden folgend die aufgezeichneten Wetterdaten der Klimastation im Geologischen Garten mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (Normalperiode 1961 - 1990, Halle-Kröllwitz) verglichen.
Monat | Temperatur [°C] Kröllwitz* | Niederschlag [mm] Kröllwitz* | Temperatur [°C] Geologischer Garten** | Niederschlag [mm] Geologischer Garten** |
---|---|---|---|---|
Januar | 0,0 | 25 | -5,0 | 28,4 |
Februar | 0,7 | 23 | -0,7 | 19 |
März | 4,2 | 30 | 4,3 | 33,2 |
April | 8,3 | 39 | 9,2 | 17,6 |
Mai | 13,2 | 53 | 11,3 | 121,3 |
Juni | 16,5 | 54 | 16,6 | 29 |
Juli | 18,0 | 48 | 20,9 | 39,5 |
August | 17,7 | 50 | 16,5 | 121 |
September | 14,3 | 36 | 12,3 | 146 |
Oktober | 9,8 | 30 | 7,8 | 14,7 |
November | 4,8 | 31 | 5,1 | 79,5 |
Dezember | 1,4 | 32 | -4,6 | 37 |
Jahresmittel / Summe | 9,1 | 451 | 7,8 | 686 |
*Daten des Deutschen Wetterdienstes; Normalperiode 1961 - 1990 - Halle-Kröllwitz, 51°30'N / 11°57'E, 93 m NN **Daten des Instituts für Geowissenschaften, 51°29'46.61''N / 11°56' 11.34''E, 88,6 m NN
Das Jahr im meteorologischen Zeitraffer
Das Kalenderjahr 2010 war aus meteorologischer Sicht eines der Extreme. Die Wetterstation am Campus zeichnete Messwerte mit einer ungewöhnlich großen Amplitude auf, ob diese nun glühende Hitze oder eisige Kälte, ausgedehnte trockene oder feuchte Perioden, Sonnenschein in Hülle und Fülle oder Schnee und Eis in Massen dokumentierten, die "Wetterküche" hielt alle möglichen meteorologischen Zutaten bereit.
Schon der Vergleich von Niederschlag und Temperatur in Jahressumme und Jahresdurchschnitt mit den Daten des Daten des Deutschen Wetterdienstes (Station Halle-Kröllwitz, Normalperiode 1961 - 1990) deutet auf das extreme Wettergeschehen im Jahr 2010 hin. So lag die Niederschlagssumme am Campus mit 686 mm um 235 mm über dem Durchschnitt und die mittlere Jahrestemperatur fiel mit 7,8 °C um 1,3 °C zu kalt aus. Somit ist am Geologischen Garten seit 2007 ein kontinuierlicher Rückgang der Jahresmitteltemperatur zu beobachten ( siehe Tabelle ). Das folgende Diagramm zeigt auf, dass die Monate Januar und Dezember deutlcih zu kalt waren.
Monatliche Mittelwerte der Temperaturen in den Jahren 2008 bis 2010,
Daten des Instituts für Geowissenschaften, Wetterstation im Geologischen Garten, 51°29'46.61''N / 11°56' 11.34''E, 88,6 m NN, © 2011 by ADAK
**Daten des Deutschen Wetterdienstes; Normalperiode 1961 - 1990 - Halle-Kröllwitz, 51°30'N / 11°57'E, 93 m NN
Das zweite Diagramm dokumentiert die für Halle extrem hohen Niederschläge in den Monaten Mai, August und September.
Monatliche Niederschlagssummen von 2008 bis 2010,
Daten des Instituts für Geowissenschaften, Wetterstation im Geologischen Garten, 51°29'46.61''N / 11°56' 11.34''E, 88,6 m NN, © 2011 by ADAK
**Daten des Deutschen Wetterdienstes; Normalperiode 1961 - 1990 - Halle-Kröllwitz, 51°30'N / 11°57'E, 93 m NN
Eisiger Januar
Der Januar 2010 war mit einer Tagesmitteltemperatur von -5,035 °C der Kälteste seit über 20 Jahren.
Über den gesamten Monat hinweg lag am Campus eine geschlossene Schneedecke zwischen 5 und 35 cm.
Kalter Februar
Nach abermaligem Neuschnee (etwa 5 cm) gleich zum Monatsanfang hielt sich die ungewöhnlich lang ausgeprägte geschlossene Schneedecke bis weit über die Monatsmitte. Erst am 18.02. setzte massives Tauwetter ein.
Durchschnittlicher März
Anfang des Monats führte der Winter am Campus noch einmal eisig Regie. Am 07. März sackte das Tagesmittel der Temperatur auf -4,6 °C. In der zweiten Monatshälfte stiegen die Temperaturen teilweise in den zweistelligen Bereich über Null, so dass insgesamt ein durchschnittlicher März zu konstatieren ist. Dies gilt auch für die Niederschlagssumme von 33 mm.
April etwas zu mild und sehr trocken
Der April lag mit einer durchschnittlichen Mitteltemperatur von 9,2°C mit etwa 1 °C über dem langjährigen Mittel in Kröllwitz* (siehe Tabelle oben). Wie schon in den vorherigen Jahren 2008 und 2009 sind viel zu wenig Niederschläge gefallen.
"Wonnemonat" Mai fällt ins Wasser
Der im Volksmund euphorisch betitelte "Wonnemonat" Mai konnte im Jahr 2010 in keinster Weise die Erwartungen erfüllen: Verregnet (121 mm) und zu kalt (11,3 Grad im Mittel) - das ist die mehr als durchwachsene Bilanz am Campus!
Juni viel zu trocken
Nur drei Tage mit nennenswerten Niederschlägen führten zu einem sehr trockenen Juni 2010. Die Temperaturen waren am Heidecampus dagegen durchschnittlich.
Heißer Juli
Die Wetterextreme scheinen zuzunehmen. Der Juli 2010 war im Mittel 3 ° C zu warm! Das Maximum des Tagesmittels lag am 11.07. bei tropischen 28,6 ° C. Das Temperaturmaximum im Tagelsverlauf entfällt mit 37,6 ° C ebenfalls auf diesen Tag. Abermals sind unterdurchschnittliche Niederschläge zu konstatieren.
Verregneter August
Wie der Mai präsentierte sich auch der August 2010 verregnet. So waren nur 9 Tage trocken. Am 22.08. fielen in den frühen Abendstunden während eines Gewitters 17,5 mm Regen in nicht einmal 10 Minuten.
Extremer September
Das meteorologische Jahr 2010 entwickelt sich weiter zum Jahr der Wetterextreme. So fiel im September mit 146 mm VIER MAL so viel Niederschlag, wie für diesen Monat im langjährigen Mittel von Kröllwitz ermittelt (36 mm). Allein am 27.09. wurden am Campus 57 mm Regen gemessen! Darüber hinaus lag der September mit im Mittel gemessenen 12,3 °C um 2 °C unter dem Schnitt.
Kalter, trockener Oktober
Der Oktober 2010 fiel am Geologischen Garten im Mittel mit 7,8°C etwa um 2°C zu kalt aus. Nennenswerter Niederschlag fiel nur an 3 Tagen zur Monatsmitte. Insgesamt entspricht die Niederschlagssumme von knapp 15 mm gerade der Hälfte des langjährigen Mittels von Halle-Kröllwitz.
Nasser November
Auch dieser Monat war deutlich zu nass. Mit knapp 80 mm fiel gegenüber dem langfährigen Mittel mehr als die doppelte Menge Niederschlag. Die Wetterextreme setzten sich auch in diesem Monat fort. So war die erste Monatshälfte sehr mild. Am 14.11. lag das Tagesmittel der Temperatur bei 14,5 °C! Danach kam es zu einem kontinuierlichen Absinken der Tagesmitteltemperaturen bis auf -4,3 °C am Monatsende. Starker Schneefall am 29.11. führte zu einer geschlossenen Schneedecke von ca. 10 cm.
Dezember mit Dauerfrost
Auch der Dezember 2010 unterlag Wetterextremen. So war dieser Monat am Campus-Heide Süd gegenüber dem langjährigen Mittel um 6°C zu kalt (-4,6 °C gegenüber 1,4°C). Seit dem 29.11. prägte sich eine geschlossene Schneedecke aus, die zeitweise ca. 30 cm mächtig war.